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Inhalt
- Weg des Intellekts
- In seiner Einführung in die Philosophie spricht Jacques Maritain von drei Graden der Abstraktion und er zeigt auf wie diese
in den verschiedenen Wissenschaften zu Anwendung kommen (Siehe S. 105 und S. 115 [4]). Der Metaphysik kommt demnach der dritte, der höchste Grad der
Abstraktion zu, der Wissenschaft, die nach Aristoteles und dem Hl. Thomas von Aquin ihre Krönung und Erfüllung findet in der Erkenntnis
der Notwendigkeit des ,,ipsum esse subsistens``, des ,,ens a se``,
des aus sich selbst heraus existierenden Wesens, das wir Gott nennen.
Auf dem Weg des Intellekts gelangen wir zu diesem Wesen nur
mit Hilfe einer atemberaubenden Abstraktion, die von uns abverlangt
alles zu übersteigen, was sich unseren Sinnen und unserem Geiste
als Objekt darbietet.
- Weg der Mystik
- Durch den intellektuellen Prozess der
totalen Abstraktion
gelangen wir selbst, wenn wir mit unseren anderen Fähigkeiten dem
Intellekt auf diesem Wege folgen, in tiefste Finsternis, die
der Hl. Johannes vom Kreuz, der große spanische Dichter und
Mystiker als die ,,Dunkle Nacht der Sinne`` bzw.
die ,,Dunkle Nacht des Geistes`` bezeichnet und in seinen
Werken so meisterhaft besungen und beschrieben hat.
Angemerkt werden
muß allerdings, dass nach christlicher Theologie und dem
Grundverständnis des hl. Johannes vom Kreuz unsere natürlichen
Fähigkeiten nicht ausreichen, in diese Finsternis einzutreten und sie
zu durchschreiten, sondern dass es dazu der uns vom göttlichen Wesen
geschenkten übernatürlichen Fähigkeiten des Glaubens, Hoffens und
Liebens bedarf.
Georg Loczewski 2015-06-03
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