Letzte Zuflucht — Göttliche Zuflucht

ARS-ANGELUS
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ARS-MECUM
Ständiger Begleiter auf dem Weg zum Alpha und zum Omega



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Aufbau des ARS-Angelus

A:
`ANNUNTIATIO': Angelus Domini nuntiavit Mariae, et concepit de Spiritu Sancto.
(L'Annonce faite à Marie).
In deutsch übersetzt: Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft und sie empfing vom Hl. Geiste.
R:
`RESPONSIO': Ecce ancilla Domini, fiat mihi secundum verbum tuum.
(La Réponse faite de Marie)
In deutsch: Siehe ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.
S:
`SYNTHESIS': Et Verbum caro factum est et habitavit in nobis.
(La Synthèse Divine).
In deutsch: Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Die Antwort auf Marias Ja-Wort war die Menschwerdung Gottes, die Vereinigung der Gottheit mit der Menschheit in Jesus dem Sohn der Jungfrau Maria. Unser Ja-Wort zu Gottes Wort an uns, zu unserer Verkündigung läßt Christus in uns Gestalt gewinnen, macht uns zu einem `anderen Christus', in dem wir mit Ihm zur vollkommenen Einheit gelangen.
Das komplette Gebet ist weiter unten in Form einer Grafik wiedergeben, sowohl lateinisch als auch deutsch. Wer den Engel des Herrn in der traditionellen Fassung kennt, wird einige Modifikationen feststellen, die ich aus meiner Sicht eines Betenden als sinnvoll empfunden habe.
  1. Als Antwort auf das `Ecce ancilla Domini' wird anstelle des `Ave Maria' das `Vater unser' gebetet.
    Der traditionelle `Engel des Herrn' ist ja nur ein bescheidenes Gebet von vielen, das fromme Menschen früher und sicher sehr wenige auch noch heute zum dreimaligen Beten in ihr Tagesprogramm aufgenommen haben. Die wichtigeren Gebete dieser Menschen sind die Mitfeier der hl. Messe, das Stundengebet und der Rosenkranz.
    Dieses soeben beschriebene volle Gebetsprogramm ist heutzutage sicherlich nur von ganz auserwählten Menschen zu absolvieren. Selbst fromme Menschen guten Willens werden in unserer Zeit dazu nicht in der Lage sein. In dieser geschilderten Situation könnte der ARS-Angelus das Gebet des Tages sein, das einmal am Tag von fast jedem Menschen gebetet werden kann.
    Bei dem ARS-Angelus, gesehen als das Tagesgebet eines einfachen Christen, darf nicht fehlen dass wir uns direkt an unseren himmlischen Vater wenden mit den Worten die Jesus uns ans Herz gelegt hat. Abgesehen davon ist es ja auch direkt die Fortsetzung des Gedankens: `Ecce ancilla Domini', d.h. `Siehe ich bin eine Magd des Herrn'.

  2. Das `Et Verbum caro factum est' (d.h. `und das Wort ist Fleisch geworden') wird aus der knappen Minimalfassung des traditionellen Gebetes übergeführt in die volle Fassung dieses Verses aus dem Johannesevangelium:
    Und der Logos ist Fleisch geworden
    und hat unter uns gewohnt;
    und wir haben Seine Herrlichkeit geschaut,
    die Herrlichkeit des vom Vater Einziggezeugten,
    voll Gnade und Wahrheit.
    Zu dieser volleren Fassung gehört auch, dass wir nicht das in deutschen Bibelübersetzungen üblicherweise gewählte Wort Wort verwenden, sondern das griechische Wort Logos, das der Evangelist Johannes in seinem Evangelium bewußt gewählt hat, voll vertraut mit dem Inhalt dieses Wortes in der damaligen griechischen Kultur.
    In diesem Punkt beschreiten wir keinen von der kirchlichen Lehre abweichenden Weg, sondern verwenden die kirchlich approbierte Übesetzung der Evangelien in Sinnzeilen von P. Streicher S.J.. Siehe hierzu [12] im Literaturverzeichnis.
  3. Als Antwort auf die Rezitation dieses unfaßbar beglückenden Verses im Johannesevangelium wenden wir uns direkt an diesen uns zum Bruder gewordenen Herrn in tiefster Demut mit den Worten des Hauptmanns aus dem Matthäusevangelium, die in der Meßliturgie in der unmittelbaren Vorbereitung auf die im Sakrament der Eucharistie geschenkte Vereinigung mit dem Herrn ihre Anwendung finden:
    Herr, ich bin nicht würdig,
    daß Du eingehst unter mein Dach,
    aber sprich nur ein Wort,
    so wird meine Seele gesund.
    Zu diesem in der Liturgie verwendeten Text, der zwangsläufig von dem biblischen Text bei Mt 8,8 geringfügig abweicht siehe [10] im Literaturverzeichnis.
  4. Es ist sicher nicht Fehl am Platze an dieser Stelle im innigen Gespräch mit dem Herrn zum Abschluß Ihn mit den Worten des hl. Johannes des Täufers aus Joh 1,29 als das Lamm Gottes zu preisen, das die Sünden der Welt hinwegnimmt und Ihn um Sein Erbarmen und Seinen Frieden zu bitten.

Georg Loczewski   2015-06-03